In Italien war Pelikan bestrebt, Schulfüllfederhalter in einer einfachen, preislich günstigen Variante am Markt anbieten zu können. Die Kosten für einen Pelikano mit Metallkappe waren hier in der Produktion zu hoch. Pelikan Mailand beauftragte in den 1970er Jahren damit den Schreibgerätehersteller Merz & Krell in Groß-Bieberau beauftragt, die etwa zum gleichen Zeitraum auch die Nachbauten des 120 und 400NN für Pelikan durchführten.
Diese ersten Primapenna waren der Auftakt für eine Reihe weiterer Modellvarianten bis in die heutige Zeit.
Die drei ersten Modellvarianten Varianten zeigten Schaft, Griffstück und Kappe immer aus einer gleichen Farbe aus Kunststoff gefertigt, alle hatten einen Metallring an der Kappenöffnung und einen Metallclip. Die Besonderheit aller dieser Primapenna war das dreieckige Loch in der Feder, was bei keinem anderen Pelikan-Füller so zu finden ist. Diese drei Varianten zwischen 1970 und 1990 können dem Herstelle Merz & Krell zugerechnet werden.
Durch die Übernahme der Firma Laurin vertrieb Pelikan auch einfache und preiswerte Schulfüller, die anfangs noch unter dem Namen Laurin und später auch unter dem Branding Pelikan hauptsächlich im Ausland angeboten wurden. Diese Schreibgeräte wurden nicht vom Laurin-Werk in Waiblingen gefertigt, sondern vielmehr vom Schreibgerätehersteller Mutschler in Heidelberg.
In den 80er Jahren tauchen erste Modelle auf, deren Form deutliche Ähnlichkeiten mit Füllern aufweisen, die für Laurin von Mutschler hergestellt wurden. Als Besonderheit tragen diese Füller auf dem Clip die Prägung ‚Primapenna'. Bei diesen Modellen könnte es sich um erste Versuche handeln, wie diese Schreibgeräte angenommen werden.
In den 2000er Jahren erscheint eine neue Modellreihe des Primapenna, die dem Hersteller Mutschler zugeordnet werden kann.
Eine weitere vielfarbige Modellreihe aus dem Jahr 2003 dürfte nur in sehr kleiner Stückzahl an den Markt gekommen sein, da der Hersteller in Insolvenz ging und die Firma aufgelöst wurde.
Die ersten Primapenna wurden im Auftrag von Pelikan Mailand durch Merz & Krell gefertigt. Der Primapenna der ersten Generation hat noch keine Griffrillen und die vergoldete Feder ist bis zum Dreieckloch verdeckt. Zwischen Griffstück und Schaft dient ein Metallring zur Sicherung der Kappe. Der Ring an der Kappenöffnung ist konisch zulaufend, er trägt die Prägung 'Pelikan Günter Wagner'. Der Balkenclip läuft schmal zusammen und trägt die Prägung 'Primapenna'. Das Kappenende aus gleichfarbigem Kunststoff trägt das Pelikan-Logo.
Es wird mehr Farbvarianten geben, als die hier aufgeführten.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 1970er | 1970er | Edelstahl, vergoldet |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,0 g | 134 mm | 109 mm | 65 mm | 10 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Zu dieser Modellvariante sind mir zwei verschiedene Verpackungen bekannt und auch die Füller haben einen winzig kleinen Unterschied.
Die erste Verpackung zeigt eine Besonderheit, die sonst so bei Pelikan nicht üblich war. Der Füller wurde mit zwei Patronen bestückt. Damit die Schreibpatrone nicht sofort aktiviert wird und austrocknen kann, wurde ein Sicherungsring zwischen Schaft und Griffstück geschraubt. Dieser muss laut Packungsanleitung erst entfernt werden, bevor der Füller in Gebrauch genommen werden kann (siehe Bild). Diese Methode ist mir durchaus von anderen Herstellern bekannt. Pelikan verwendete aber eine andere Methode: Die Schreibpatrone wurde durch einen Dummy ersetzt (Patrone ohne Tinte und ohne den hinteren Deckel der Patrone). Nur die Ersatzpatrone war mit Tinte gefüllt. Weiter lag dieser Verpackung eine Gebrauchsanweisung für den 'Pelikano' bei. Bei dem Füller selber zeigt der Übergang vom Griffstück zum Schaft, der der geschlossenen Kappe den Halt geben soll, eine leicht angeraute Oberfläche.
Die Verpackungen weiterer Füller zeigen diese Anweisung, einen Sicherungsring zu entfernen, nicht mehr (siehe Bild). Bei diesen Füllern verfügt die Fläche zum Halt der Kappe über leichte Stege (siehe Bild).
Vermutlich existieren mehr Farbvarianten als aufgeführt.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 1980er | 1980er | Edelstahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,0 g | 132 mm | 109 mm | 63 mm | 11 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Die Veränderung bei dieser Serie Primapenna zeigt sich insbesondere am Clip, dieser ist nun oben an der Kape eingesteckt.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 1990er | 1990er | Edelstahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,0 g | 132 mm | 109 mm | 63 mm | 11 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Diese Modelle des Primapenna stammen aus der Herstellung von der Firma Mutschler in Heidelberg. Die Formen gleichen den Füllern, die auch von Mutschler für Laurin/Pelikan gefertigt wurden, tragen aber den Schriftzug Primapenna auf dem Clip. Ob diese Modelle regulär verkauft wurden oder nur als Modellmuster gefertigt wurden, ist unklar.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna vor 2000 | vor 2000 | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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7,6 g | 135 mm | 114 mm | 58,5 mm | 10 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Bei diesem Primapenna ist das Design wesentlich überarbeitet und wird von der Firma Mutschler gefertigt worden sein. Kappe und Schaft haben eine zylindrische Form. Die Kappen- und Schaftenden werden durch eine gleichfarbige Kunststoffplatte geschlossen. Der Metallclip zeigt neben dem Schriftzug 'Primapenna' auch das Pelikan-Logo. Die Feder hat kein Dreiecksloch mehr und die einfache Edelstahlfeder verfügt über kein Iridium-Schreibkorn.
Interessant ist auch hier, dass neue Füller mit einem Sicherungsring ausgeliefert werden, der verhindern soll, dass die eingelegte Tinten-Patronen bereits geöffnet wird (siehe auch Primapenna 1970er).
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 2000er | 2000er | Edelstahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,9 g | 137,5 mm | 108 mm | 60,5 mm | 10,5 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Auch diese Modellreihe stammt aus der Fertigung der Firma Mutschler Schreibgeräte AG. Die schlechte wirtschaftliche Lage und der wachsenden Preisdruck bereitete dem Hersteller in dieser Zeit große Schwierigkeiten. So ist nicht sicher, ob diese Modelle kurze Zeit am Markt angeboten wurden oder ob es sich nur um Modellmuster handelt.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 2003 | 2003 | Edelstahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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7,7 g | 127,5 mm | 106 mm | 51 mm | 10,6 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Der Primapenna ist nun völlig neu designt. Der neue Primapenna ab 2013 wird nun von Herlitz hergestellt, einem Unternehmen, das zur Pelikan-Gruppe gehört. Er ist baugleich mit dem Modell‚ SmileyWorld' von Herlitz. Er besteht jeweils aus Spritzgussteilen in zwei Farben. Schafthülse und Kappenhülse sind gleichfarbig, Schaftende, Griffstück, Kappenende und Clip sind in einer weiteren Farbe gefertigt. Die Farben sind kräftig und teils grell. Sie sollen den Zeitgeschmack der Jugend treffen, für die diese Füller bestimmt sind. Die Feder mit Iridium Point ist freiliegend und gleicht der eines klassischen Füllfederhalters. Der Kappenrand ist mit Pelikan und dem Logo bedruckt. Kein Hinweis deutet mehr auf die Modellbaugruppe Primapenna hin.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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Primapenna 2013 | ca. 2013 | Edelstahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,4 g | 136 mm | 105,5 mm | 60 mm | 11,5 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Für einen interessanten Austausch die Foren: Penexchange (deutschsprachig) oder The Fountain Pen Network - FPN (englischsprachig).